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Es werden Posts vom Oktober, 2013 angezeigt.

Der Wahn das jede vernetzte Sache plötzlich intelligent wird

Der Digitalwahn in Deutschland treibt zeitweise wilde Blüten und nimmt komische Auswüchse. Alle leben digital und geben ihrer Informationswut freien Lauf. Wem habe ich zuletzt einen Beitrag geliked, oder wer sind meine Follower? Habe ich überhaupt schon gepostet, dass das Essen im xy-Restaurant ganz prima oder eben ganz doof war? Habe ich meinen Lieblings-Follower retweeted? Is doch egal, vernetztes Leben ist intelligent und modern, denn nur so lebt man up-to-date. Und damit die Sache auch grenzenlos fortgeführt wird, habe ich letztens einen weiteren interessanten Auswuchs entdeckt, nämlich die "intelligente Wartehalle" der BVG. So bezeichnet jedenfalls die WALL-AG eine Tram-Haltestelle am Alexanderplatz in Berlin. Die Vernetzung bedeutet also Intelligenz? Intelligenz ist per Definition der Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen, von Wartehallen ist im Brockhaus keine Rede, da bin ich mir sicher. Und wenn der Brokhaus-Rechercheur diese Wartehalle ge

Twitter, Politiker und Neuland ... oder besser #neuland

Wer seine Erinnerungen schweifen läßt und angestrengt überlegt , der wird sich erinnern an die ersten Anfänge des Internets in Deutschland. Straff zurückgedacht waren das die Jahre 1996-1997, in denen sich die ersten Populärinternetseiten bildeten. Obwohl die DSL-Technik ein Bestandteil des Anfangs der 90er ist, dauerte es noch ein paar Jahre bis das Internet richtig Fahrt (dank google, Facebook und Co) aufnahm. Anfangs noch teuer und langsam ist es heute in (fast) jedem Handy implementiert. Wenn "Mutti'" gewußt hätte dass ein kleiner Satz ihr das #neuland im Eiltempo nahe bringen würde, Sie hätte ihn weggelassen. Im Zusammenhang mit der PRISM-Affäre sagte Sie den inhaltsschwangeren Satz: "Das Internet ist für uns alle Neuland". Naja, diese Meinung wurde sicher nicht von vielen ihrer Kollegen geteilt und verblieb exklusiv bei Fr.Dr.  Merkel. Heute ist für einen Politiker ein Twitter-Account oder eine Facebook-Präsenz ja quasi ein Muß, oder eine heilige Pflic

Der "Ich bin ja so busy" oder "Es liegt noch im Karton"-Typ

Wir Social-Network(er) haben es echt schwer. Wir lesen ständig Posts und Tweets und deuten und analysieren uns zu Tode. Wir liken und disliken um die Wette, oder geben Comments ab. Ja so sind wir. Vor kurzem begab es sich jedoch, dass ich mir vorkam wie Barney Stinson, mit demUnterschied das ich kein "Playbook" sondern ein "Human Species Book" schreiben könnte. Denn auch wenn jeder es vehement verneint, Menschen lassen sich kategorisieren.Wenn das nicht ginge könnten zum Beispiel Comedians keine Stereotypen bemühen, und Sitcoms würden nicht funktionieren. Aber manchmal passiert etwas , was uns länger festhält. Bei mir war es dieser Dialog aus Twitter: A: "Die Akkuleistung des neuen Macbook Air ist auch nach 2 Monaten noch beeindruckend." B: "Meins liegt noch im Karton, sollte ich vielleicht mal auspacken *g*." - Dialog Ende- An diesem Kurzdialog verstört mich so vieles. z.B.: Hat A nach 2 Monaten Nutzungszeit wirklich einen signifi