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Es werden Posts vom November, 2013 angezeigt.

Busfahrer, oh Busfahrer......

Lebt man in Berlin, so kommt man nicht umhin von Zeit zu zeit mal die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Befindet man sich erstmal in ihnen, so wird einem klar, dass die körperliche Immunschule erstmal ne gründliche Nachhilfe erhält, und die letzte Tetanusspritze echt nötig war. Sauberkeit ist oft was anderes. Aber wie will man einen Gegenstand sauber halten der von mehr Menschen genutzt wird als ein Klo in einer Diskothek? Dem entgegen steht allein der Busfahrer der BVG in Berlin. Als Instanz in Sachen Superhyghiene setzt er Trends um kämpft jede noch so kleine Bakterie zu Boden. Schon vor einigen Jahren bemerkte ich immer wieder wie die Fahrer des "großen Gelben" ihren Fahrersitz vor Fahrtantritt mit einem Handtuch abdeckten. Gerade im Sommer hielt ich das für eine relativ gute Idee, gerade für die paranoiden Ausgaben der Wagenlenker im Nahverkehr. Aber der gewitzte Reinlichkeitsterror hat noch einen weiteren Auswuchs: den Handschuh! Gerne wird dieses Mode-Accesso

Arztbesuch, Viren und Wartezimmer

Ich sitz beim Arzt, das Wartezimmer ist voll. Ich bin schwerst erkältet und leide, wie es sich für einen männlichen Vertreter der Menschenspezies gefälligst gehört. Und ich leide lautstark, nicht weil es so schlimm wäre, nein, es liegt an meinem sozialen Wesen,welches mich nötigt meine Umwelt teilhaben zu lassen. Und sie nimm teil, und zwar auf Teufel komm raus. Eine Frau quittiert meinen berühmten Solo-Huster mit einem nett gemeinten "Gesundheit". Ich erspare mir in Mode gekommene Knigge-Hinweise und bedanke mich artigst. Dann kommt ein Kommentar von der anderen Seite:"Ja, die beste Krankheit nützt nüscht!". Ich werfe gedanklich 2€ ins Phrasenschwein und weil es nun um mich herum immer voller wird, trete ich den geordneten Rückzug an und geht in das zweite Wartezimmer in Keller,das anscheinend nur ich kenne. Dort ist es ruhig und schön einsam. Warum gibt so einen Färbetest aus der Werbung für Zahnbelag nicht auch für Erreger in der Luft? Gut okay, wenn ich mir den

ABBA - die Gefahr und der Segen des Comebacks

ABBA kommt wieder! So zumindest schreibt der Berliner Kurier am 11.11.2013 über eine mögliche Wiedervereinigung. Musikalisch wäre es zweifellos eine Sensation wenn man nochmal zusammen kommen würde. Aber wäre es für die Band persé ein Erfolg? In diesem Comeback liegt Potential, aber auch eine immense Erwartungshaltung? Was ist wenn der geneigte MOD (Middle of the Road)-Fan sich vom Comeback nicht befriedigt fühlt? Wenn die Auftritte nicht den Erwartungen entsprechen? Aber bei richtigem Marketing kann es zumindest komerziell ein Erfolg werden, was ja nicht automatisch damit zuammenhängt das es der Musikwelt einen Mehrwert beschert. Aber das ist wahrscheinlich komplett egal, denn die ABBA-Band hat einen Alterschnitt von 66 Jahren und somit über dem Renteneintrittsalter in Schweden, welches bei 65 Jahren liegt. Also ist es ja vielleicht ein Akt der Altersvorsorge. Aber am Ende hoffe ich das jeder "Mamma mia"-Fan nicht sein persönliches "Waterloo" erleben muß nur

Wenn der mit dem Headset zweimal schreit....

Wenn ich eine tägliche Herausforderung habe, dann ist es die tägliche Arbeitsfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und mit den darin gefangenen Menschen. Wenn die U-Bahn im dunklen Schlauch des U-Bahn-Tunnels verschwindet, vertreiben sich viele ihre Zeit mit ihren Handy oder Tablets. Dann sitzt eine ganze Bahn mit gesenktem Kopf in Trauerhaltung herum und Finger wischen auf kleinen Glasscheiben hin und her um virtuelle Farmen oder Firmen zu bewirtschaften oder Korrespondenz zu betreiben. Vor mir sitzt ein kräftiger Mann im Anzug und neben demselben steht ein Koffer-Trolley. Er greift zum Smartphone, wischt ein wenig hin und her um am Ende mit einem festen Fingertipp eine Aktion auszulösen. Als er beginnt zu sprechen weiß ich, dass er mit dem Fingertipp einen Anruf ausgelöst hat. Er telefoniert über sein Headset und tut das was alle Headset-Nutzer tun, er lehnt sich zurück, stützt sich auf ein Knie ab, drückt seinen Rücken durch und schaut leicht schräg nach oben, um zum Ausdruc

Der gelebte Alltag ist die wa(h)re Philosophie

Ich fahre im öffentlichen Nahverkehr, und das mit voller Absicht. Allerdings nur im Herbst und Winter, denn im milderen Temperaturbereich des Jahres genieße ich die Einsamkeit im Inneren eines Motorradhelmes. Diese abgeschlossene Welt, dieses herrliche motorisierte Zweirad und dazu passendes Wetter, dass ist die Symphonie der Eindrücke die ich genießen kann. Aber kommen wir zurück zu den öffentlichen Beförderungsmitteln. Also ganz genau genommen sind es gewerblich betriebene und gefüllte Menschencontainer mit dem Zweck der (Sammel-)Beförderung. Während eines Umstiegs verschlägt es mich an den Hermannplatz in Neukölln an der Grenze zu Kreuzberg. Oberirdisch auf dem Platz finden gern Treffen der Vereinigung der Gerstensaftkonsumenten statt. Und ich stelle fest: Gerstensaftkonsumenten sind auch oft Hundeliebhaber, denn viele haben zu diesen Meetings einen möglichst großen Hund dabei. Aber ich befinde mich ja unterhalb dieser Gruppe im Bahnhof der U-Bahn. Linie 7, über die keiner ein Mus