Umweltschutz mit Mehrfachnutzen oder das e-Bike als urbane Bewegungslösung

Ich kann mich noch an Zeiten vor der Maueröffnung erinnern, da wurden Erdgas-Anlagen in Kraftfahrzeugen vom Senat gefördert. Gut, man mußte einen Teil dazugeben, aber es war eigentlich so ähnlich wie bei der Abwrackprämie. Das Ziel war durch Subvention mehr Umweltschutz zu erzeugen.

Dieses Modell könnte heute wieder funktionieren, und zwar nicht mit Autos, sondern mit der e-Mobilität. Die e-Autos werden noch länger brauchen, bis sie sich flächendeckend durchsetzen, aber bei den e-Bikes ließe sich diese Durchsetzung wesentlich schneller erreichen.

Ich könnte mir ein Modell wie bei Firmenwagen durchaus vorstellen, d.h. dass man den Wert von 1% pro Monat auf den Lohn aufgeschlagen bekommt und diesen als geldwerten Vorteil versteuert. Zweite Variante ist die Nettoentrichtung des 1%-Wertes. Die dritte Variante ist der Abzug vom 1%Wert vom Bruttolohn, was für den Arbeitnehmer den Vorteil der Steuerentlastung für diesen Betrag hätte. Zugegeben, diese Form der Entlastung ist allenfalls marginal, aber immerhin. Gerade öffentliche Arbeitgeber könnten so ein Modell leicht anbieten.

Ich höre schon ihre Frage Nr.1: Wer soll das bezahlen?

Mal von der Tatsache abgesehen, dass mit Steuergeldern schon wesentlich größerer Unsinn angestellt wurde, hätte dieses Modell diverse Vorteile. Zum einen wäre es eine Belebung eines Marktes, denn die dann benötigten e-Bikes müßten gebaut, geliefert und vertrieben werden. Mehr Nachfrage, mehr benötigte Arbeitskräfte! Auch die Versicherungswirtschaft würde Zulauf bekommen, denn wertvolle Dinge werden oft gut versichert.

Außerdem wäre es doch höchst öffentlichkeitswirksam wenn Deutschland in Sachen e-Mobilität an die europäische Spitze sprinten würde. Von der Werbewirksamkeit der CO2-Ersparnis , die ja angeblich derzeit über jedem anderen Umweltziel liegt, mal ganz abgesehen.

Und Frage Nr.2 : Warum e-Bike und kein konventionelles Fahrrad?

Weil ein e-Bike dem Komfort eines Firmenwagens mit am nächsten kommt und einem die Möglichkeit gibt eben nicht naßgeschwitzt anzukommen. Das einzige Zugeständis: man benötigt, wie jeder 2Rad-Fahrer, wetterfeste Kleidung.

Vielleicht ist die Politik irgendwann mal offen für diese Idee. Ich wäre ihr erster Nutzer.

MG 09/2014

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