Digitale Verjährung - jetzt!

Wir befinden uns in einer neuen Zeitrechnung, nämlich im Jahre 10 nach Facebook. Nach 10 Jahren wildem Geposte und den Datenschutzdiskussionen ist es Zeit dem Netz im Allgemeinen und den Social Networks im Besonderen eine Revision zu verpassen. Revolution ginge zu weit aber Revision paßt schon. Ein Upgrade quasi.

Wichtigstes Element dieses Upgrades ist die verordnete digitale Zeitdemenz, also die Digital-Verjährung.  Dies sollte vor allen Dingen für sogenannte Social Networks gelten. Denn Postings, insbesondere bei Facebook haben ein Problem: die unbegrenzte Haltbarkeit ! Es könnte einem ja durchaus unangenehm oder peinlich sein was man vor Jahren mal gepostet hat. Und jeder Mensch hat, normalerweise, die Chance zur Änderung seiner Meinung, außer im nie vergessenden Netz.

Ich bin froh, dass es Facebook zu meiner Zeit des Heranwachsens nicht gab. Jede Ausschweifung hätte ich mit Freude gepostet. Und danach hätte ich mir die fotografierte Sauftour von meinem Arbeitgeber aufs Butterbrot schmieren lassen. Wer konnte im Anfang des Internets denn dessen Folgen absehen? Wenige haben am Anfang des Internets absehen können welche kuriosen Blüten die Aktivitäten im Bereich des Weltweitnetzes treiben werden.

Meine Forderung: Jedes Posting bekommt einen "Marker", der mit einem  Zeitstempel versehen ist. Dieser Marker erinnert einen nach einer Verjährungszeit daran das dieses Posting noch existiert und bietet dann die Löschung an. Selektiv kann nun gelöscht oder erhalten werden (entweder online oder im Privatarchiv). Dies muß für alle persönlichen Daten gelten. Desweiteren brauchen wir, im Sinne des Datenschutzes, eine Suchmaschine die bei Eingabe des Namens/ Nicks anzeigt welche Social Networks Inhalte zu diesem Namen anbieten.Nur so kann der Normalnutzer Überblick über seine Datenverbreitung erhalten und feststellen ob auch Dritte den Namen verwendet haben.
Wer jetzt an dessen technischer Verwirklichung zweifelt, dem sage ich: Es ist für Facbeook und Co ja auch kein Problem ständig irgendwelche Daten zur Auswertung auszuselektieren, da sollte dieser Marker kein Problem sein. Und selbst wenn nur die Bundesrepublik Deutschland dies ausführen würde, das wäre egal. Ich höre auch schon die Digitalwelt-Verfechter die immer wieder holen das "nur wir Deutschen" immer so eine Datenangst vor uns herschieben. Vielleicht sehen aber Chefs in anderen Ländern auch ein, dass das Verhalten im Privatleben sich nicht immer 1:1 aufs Verhalten im Beruf übertragen läßt.

Es ist Zeit für eine Modernisierung im Sinne einer Revision.

MG - 02/2014


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