Lammert, Opfer und Gejagter oder Täter und Beklagter?

Sogar der Zeitung "Die Welt" waren die Plagiatsvorwürfe gegen Norbert Lammert , sie bemerken , ich habe vorsorglich den den Doktortitel von Norbert Lammert weggelassen, einen Artikel wert. Warum ist dieser Artikel eigentlich entstanden?

Ganz einfach, weil ein Blogger, der sich "Robert Schmidt" nennt die im Internet veröffentlichte Arbeit nach Fehlern durchforstete. Dies tat er lt. den Aussagen vom Politologen Wolfgang Jäger jedoch recht mangelhaft.

Aber kommen wir doch mal davon weg wie der Blogger die Sache aufgezogen hat, sonder fragen wir uns mutig nach dem "Warum?" .Für "warum?" kann es genau 2 Gründe geben: Geltungsbedürfnis oder Wahlkampf.

Ritt er auf der Welle des Geltungsbedürfnisses, so sah er sich als großer Jäger der Ungerechtigkeit. Er wollte den Ring der Ungerechtigkeit ins Mordor der Wahrheit werfen, wahrscheinlich sah er dabei am PC auch aus wie eine Mischung aus Gollum und Inspektor Columbo, häßlich und mit Hängelid. Außerdem war er in der letzten Zeit sicher berufsempört, weil die ganzen Themen der letzten Zeit ihn schwer mitnahmen. Wie kann man denn auch unbelastet leben wenn sich die Welt um einen herum dank NSA, Datenschutzproblemen, Finanzkrise und Bankenskandalen und Rettungsschirmen langsam aber stetig in ein Babylon verwandelt? Und gefangen in dieser Stimmung und geplagt von einer Mischung aus Flitzekacke und Verstopfung sucht er nach einem Opfer seiner Wut und kommt ganz ungeniert auf Lammert. Warum auch nicht ? Das Mittelmaß ist so groß, da kann man ruhig ganz nach oben greifen und die großen Köpfe rollen lassen. Als großer Plagiatsjäger wollte er sich auch in die Listen der vermeintlichen Onlinehelden eintragen, die die Gerechtigkeit in die Welt zurücktragen, die "die da oben" langsam aber sicher Stück um Stück vernichten. Heute kann man als "Hashtag"-Entwickler/in es zur Einladung in Talkshows bringen, siehe #aufschrei. Und bei von Guttenberg, Schavan und Koch-Mehrin hat es doch so wunderbar geklappt. Anscheinend fehlte ihm aber der wissenschaftliche Hintergrund solch eine Arbeit inhaltlich zu bewerten , also stürzte er sich, gerüstet mit seiner "Bastian Sick"-Bildung, auf Schreibfehler und falsch getitelte Referenzbücher. Ich sehe diesen Menschen grundrißartig vor mir, wie er sich freut, ja quasi triumphiert, dass ein Buchverweis ins Leere führt. Das es aber ein Buch mit sinngemäß dem gleichen Titel, der Leuten, die thematisch bewandert sind, etwas sagt, dass wußte der Plagiatsvernichter nicht.

Ich halte aber auch die Vorstellung nicht für abwegig, dass es sich bei der Aktion des Aktivisten um Wahlkampf handelt. Sicher nicht um alleinigen Wahlkampf, aber teilweise sicher. Die Wahlkampf-Parole der Zeit heißt ja eindeutig "Alle gegen Mutti". Mir als nicht gerade glühenden Merkel-Befürworter ist dieser Punkt egal, solange man fundiert argumentiert. Wenn aber Peer Steinbrück und Andrea Nahles und der SPD-Tanzbär Sigmar Gabriel den NSA-Skandal und Datenschutz zu ihrem Thema machen, sollte dabei nicht vergessen werden dass die NSA ihre Arbeit nicht erst während der Regierungszeit von Schwarz-Gelb begonnen hat. Sigmar Gabriel hat ja auch letztens erst behauptet, dass es während der Regierungszeit der SPD ja gar kein Facebook oder Google, sowie den dazu angeprangerten Datenklau schlichtweg nicht gab. In den Jahren von 1998-2005 wirkten jedoch die Kabinette Schröder I und Schröder II als Bundesregierung, man könnte also mit recht auch danach fragen, was diese Kabinette gegen diese Aktivitäten der NSA unternahmen.

Aber all diese Fragen quälen den Online-Gerechtigkeits-Ritter nicht, er kämpft für große Ziele, oder gegen die verhaßte Partei. Und beseelt von seinen ,ausschließlich durch ihn bewerteten, Erfolgen wandelt er ins nächste Bordell um seinen Erfolg gebührlich zu feiern. Sie finden das zu hart? Die Realität ist oft viel härter.

MG 07/2013

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