Verirrter Möchtegern-Feminismus

Wie viele Beobachtungen ich schon in den öffentlichen Verkehrsmitteln machen durfte kann ich schon gar nicht mehr zählen. Man fährt so vor sich hin, sieht etwas, speichert es im Kopf ab - aber die wahre Bedeutung, die offenbart sich meist erst später.

Heute morgen fahre ich, schaue von der Zeitung hoch und sehe wie eine sehr junge Frau einen Aufkleber mit der Aufschrift "Sexistische Kackscheisse" an einer Unterwäsche-Reklame anbringt. Während sie sich bückt, rutscht ihre Jeans samt Slip runter und gibt ein Tattoo knapp über ihrem Po frei, Aufschrift: "tricky bum", in schön geschwungener Schrift. Wem die Übersetzung jetzt nicht gleich parat ist: "tricky" bedeutet soviel wie verschlagen, knifflig oder trickreich und "bum" steht umgangssprachlich für den Hintern.Die feministische, und gleichzeitig wahrscheinlich selbsternannte (gibt es noch andere?), Frauenrechtlerin im Bahnhof verfügt also über ein Porno-Tattoo. Das verwirrt mich mal wieder, denn würde man sie auf diesen Widerspruch ansprechen würde sie sicher darstellen, dass dieses Tattoo ja nur "für sie selbst" gemacht worden sei....wenn das so wäre, dann wäre es in Spiegelschrift!

Aber egal wie, wer bestimmt eigentlich was "Sexistische Kackscheisse" ist? Gibt es hierfür irgendwelche verifizierbaren Parameter? Oder gar eine Definition mit Zuordnungs-, und Ausschlußkriterien? Und auch hier höre ich schon wieder die Stimmern: "Das bestimmt doch jeder für sich selbst...". Wenn das so ist, dann bestimmen Minderheiten über Mehrheiten, und das widerspräche dem demokratischen Prinzip. Ausnahme hierzu wären eindeutig gesetzeswidrige Darstellungen.

Und außerdem, hängt "Sexistische Kackscheisse" nur in der Öffentlichkeit oder ist es auch die gleiche Scheisse wenn das , z.B. in einem Unterwäscheladen hängt? Was ist eigentlich das Problem? Das allseits bemühte, und angeblich falsche, Frauenbild was da verbreitet wird? Der angeblich propagierte Schlankheits- und Schönheitswahn? Ich kann doch auch ohne Scham und Neid an einem David Beckham-Plakat vorbeigehen, während er da sein Sixpack in Unterhose rauspresst. Und ich sag mal, ich fühl mich nach dem Anblick keinen Deut schlechter!

 Die heutigen Feministinnen treiben entweder Twitter-Kampagnen an, bekleben Plakate mit den o.g. Aufklebern auf denen Comic-Frauen (!!!) als Werbung für ein neues Computerspiel zu sehen sind, oder bekämpfen Unterwäsche oder Sonnenschutzmittel-Reklamen. Ich halte das für reine Selbstbeweihräucherung zur Steigerung des eigenen Selbstwertes, denn dieselben Menschen haben keine Probleme damit, dass im TV am Vormittag Reklame für Gleitmittel oder für Präparate die Erektionsstörungen und Unlust bei der Frau gleichzeitig bekämpfen geworben wird. Wenn Kinder diesen Schwachsinn konsumieren ist es denen egal, aber ein hochbezahltes Unterwäschemodel halten sie für schutzbedürftig.

Alt-Feministinnen wie Alice Schwarzer, heute hauptberuflich Steuersünderin und Kachelmann-Jägerin, und Ina Deter holen sich gerade ihre verbrannten BH´s zurück.....

MG, 03/2014


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