Verzweifeltes Dasein der Piraten anno 2013

Anscheinend nimmt das Identitäts-Dilemma der Piraten immer schärfere Züge an. Man stürzt sich auf alles was einen Imagegewinn (welchen auch immer) verspricht.Schlechte Publicity ist eben schlechter als keine Publicity.

Neuester Coup der Piraten: der Kampf gegen sexistische Aufdrucke auf Kinder-T-Shirts. Ein Versandhaus veräußert T-Shirts für Mädchen mit dem Aufdruck >>In Mathe bin ich Deko<<. Das geht ja nunmal gar nicht. Hier muß man Maßnahmen einleiten! Und zwar flott!
Was mich nur wundert, lassen sich Mädchen wirklich in ihrem Engagement im Schulfach Mathe durch den Kauf eines T-Shirts einbremsen? Können Eltern dann ihre Erziehungsfehler dann an ein Versandhaus und deren Waren delegieren?

Ich glaube da wird den Trägern deutlich zuviel Verbindung zum aufgedruckten Spruch zugetraut. Und ich glaube der Schaden der vom Tragen eines bedruckten T-Shirts ausgeht, ist auch begrenzt.
Trotzdem ist dieser Mißstand den Piraten eine netzgestützte Kriegserklärung und ein offener Brief wert, der von 11 hochrangigen Piraten unterschrieben wurde. Ein Großteil der Parteienergie konzentrierte sich in diesem Moment auf ein Kleidungsstück aus einem Versandhaus, das nenne ich mal Zieltreue.

Aber ich bin gern bereit Erfahrungen zu teilen, denn mein Sohn hatte mit 3 oder 4 Jahren ein T-Shirt mit der Aufschrift >>Es sind die schmutzigen Jungs die Herzen brechen<<. Trotz unserer Sorge um den leichtsinnigen Kauf wurde aus unserem Kind kein Casanova oder Filou der alle Mädchen verführen möchte. Kinder stellen anscheinend doch nicht so viel Bezug zu ihrem T-Shirt her als die Piraten das befürchten.

Ich hoffe der hashtag #aufschrei muß nicht wegen Überfüllung geschlossen werden.

MG, 03/2013

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